Eine ayurvedische Fastenwoche in der aktuellen Situation mit Corona? Auf noch mehr Verzichten? Schaffe ich das oder tut es mir vielleicht gar nicht gut?
Diese Fragen habe ich mir am Anfang gestellt.
Die Antwort gebe ich euch gleich zum Beginn. Ja, es ist gut. Ja, es hat mir verdammt gut getan. Ja, es war genau die richtige Zeit, während der Corona-Krise zu Fasten.
Warum? Das ist ganz einfach. Das ayurvedische Fasten ist anders, als die Fastenarten, die ich sonst so kenne. Ich habe z.B. keinen Hunger, weil darauf geachtet wird, dass der Magen immer gesättigt aber nicht übersättigt ist.
Mehr Informationen, wie so eine Ayurvedische Fastenwoche unter normalen Bedingungen ablaufen würde, siehst du in meinem Blogbeitrag vom November 2019.
Zu dieser Zeit habe ich ganz normal gearbeitet und von Corona war da noch keine Sprache.
Jetzt sieht das alles ganz anders aus. Corona regiert die Medien und Corona regiert aktuell unser aller Leben.
Ja wir müssen viel verzichten und vieles hat sich geändert. Wir können die geliebten Menschen nicht mehr treffen, sie nicht mehr umarmen. Wir können unsere Sport-Rituale nicht mehr so ausleben, wie es vor Corona der Fall war. Unser ganzes Freizeitverhalten musste sich zwangsläufig ändern.
So viel Veränderung ... ein wenig zu viel für mich. Daher entschied ich mich zu Fasten. Bewusst auf etwas zu verzichten und nicht dazu gezwungen zu werden. Bewusst auf die Medien zu verzichten und den Druck, der aktuell in der Luft liegt.
Also begann meine ayurvedische-Corona-Fastenwoche am Samstag, den 18.04.2020 und heute, am 25.04.2020 endet sie.
Ich fühle mich leicht, entspannt, frei und wirklich gut erholt. Nicht gezwungen erholt, sondern wirklich, so als wäre ich im Urlaub gewesen.
Mein Körper fühlt sich viel besser, meine Haut, Haare, Nägel und vor allem meine Stimmung dankt es mir.
Weißt du, sogar mein Freund hat wieder mitgefastet. Ihm ist es jedoch diemal nicht so leicht gefallen.
Für ihn ist kochen, gerade jetzt in der Corona-Zeit, eine wirkliche Leidenschaft und ein super Zeitvertreib. Das fiel ein Stückweit weg, da die Rezepte in der ayurvedischen Fastenwoche nicht so umfangreich sind.
Da wären wir auch schon beim Hauptthema dieses Blogbeitrags. Ich schreibe euch im folgenden meine Rezepte, von einem ayurvedischen Fastentag auf.
Diese Rezepte kannst du natürlich auch einfach so in deinen Alltag einbauen. Sie sind vor allem Leicht und sehr gut bekömmlich.
Vorab muss ich sagen, dass es in der ayurvedischen Küche, auch in der Fastenwoche, wichtig ist alle Geschmacksrichtungen, wenn möglich, zu erreichen
Also los geht's:
Frühstück:
Grieß-oder Hirse-Suppe (süß)
Was du benötigst?
-> 0,5 Liter Wasser
-> 4 EL Hirse oder Grieß (für 2 Personen in der Fastenwoche, außerhalb nehme ich pro Person 4 Eßl. um eine gute Basis zum Start in den Tag zu haben)
-> 1/2 Zimtstange
-> 2 Kardamon oder 3 Nelken oder etwas Safran
->1/2 EL Ingwer
-> 2 TL Rohrohrzucker
-> ggf. 1 Handvoll Mandeln und Rosinen (außerhalb der Fastenwoche gern mehr)
-> Für dein Fodni:
2 TL Ghee
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Kurkuma
ein wenig Pfeffer
-> Salz zum abschmecken
Wie du es zubereitest?
Zur Zubereitung des Fodni gibst du das Ghee in eine Pfanne, in der später auch die Suppe entstehen soll.
Sobald dieses geschmolzen und heiß ist gibst du Kreuzkümmel, Kurkuma und Pfeffer, sowie ggf. Kardamon, Nelken oder Safran hinzu.
Du lässt die Gewürzte kurz anbraten (20 Sekunten), du kannst sehen wenn der Pfeffer anfängt zu springen.
(auf dem Bild ist Chilli zu sehen, dies jedoch nicht in der Fastenzeit verwenden!)
Dann gibst du für circa 15 Sekunden den Grieß oder die Hirse dazu und brätst es kurz zusammen an. Mit heißem abgekochtem Wasser füllst du alles auf und lässt die Suppe 10 Minuten köcheln. Gib in der Hälfte der Zeit den Zucker und das Salz hinzu.
Während die Suppe köchelt lässt du die Mandeln in einer Pfanne anrösten. Diese gibst du mit den Rosinen beim Servieren in die Suppe.
Du hast damit ein leckeres und sehr bekömmliches Frühstück.
Ich gebe zu, dass es eher zum Fasten geeignet ist. Mein normales ayurvedisches Frühstück stelle ich dir in einem der nächsten Blogbeiträge vor.
Mittag: Mung-Dal für 2 Personen
Was du benötigst?
-> 0,5 Liter Wasser
-> 2 Lorbeerblätter
-> 1/2 Zimtstange
-> 120g Mung Dal Bohnen
->1 EL Ingwer
-> Gemüse circa eine Tasse (Gurke, Karotte, Fenchel, Zucchini)
-> Als Beilage: Reis oder Chapati
-> Für dein Fodni:
2 TL Ghee
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Kurkuma
1 Messerspitze Aschwaganda / HIng (wenn du hast)
ein wenig Pfeffer
-> Salz zum abschmecken
Wie du es zubereitest?
Wasser mit den Lorbeerblättern und der Zimtstange aufkochen.
Die Bohnen und den Reis (falls du Reis statt Chapati verwendest) gründlich waschen.
Die Mungbohnen zum kochenden Wasser geben.
Alles zusammen aufkochen und sobald
Badewannen-Schaum entsteht sollte dieser von dir abgeschöpft werden.
Dann gibst du den Ingwer und das Gemüse hinzu und lässt alles etwa 15 Minuten kochen.
Wenn das Wasser zum großteil verdampft ist gibst du das Fodni dazu.
Zur Zubereitung des Fodni gibst du das Ghee in eine separate Pfanne. Sobald dieses geschmolzen und heiß ist gibst du Kreuzkümmel, Kurkuma, Aschwaganda und Pfeffer hinzu. Du lässt die Gewürzte kurz anbraten (20 Sekunten), du kannst sehen wenn der Pfeffer anfängt zu springen.
Dann gibst du das Fodni zu den Linsen.
Anschließend alles verrühren und mit Salz abschmecken.
Dann gibst du den Ingwer und das Gemüse hinzu und lässt alles etwa 15 Minuten kochen.
Dazu servierst du eine handvoll Reis oder 2 Chapati.
Guten Appetit!
Abendessen: Gemüsesuppe
Was du benötigst?
-> circa 0,5 bis 0,8 Liter Wasser
-> 500 g Gemüse (Kartoffel, Karotte, Spinat, Süßkartoffel, Rote Beete, Fenchel, Spargel)
-> Für dein Fodni:
2 TL Ghee
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Kurkuma
1 Messerspitze Aschwaganda / HIng (wenn du hast)
ein wenig Pfeffer
-> Zusätzlich kannst du dein Fodni ergänzen um jeweils eins der folgenden Gewürze, um etwas Abwechslung im Geschmack erzeugen zu können: Ajowan, Bockshornkleesamen, Korianderpulver, Mangopulver, Fenchelsamen, Senfsamen, Garam Masala)
-> Salz zum abschmecken
Wie du es zubereitest?
Das Gemüse waschen und ggf. schälen und in kleine Würfel schneiden. Das Fodni, wie bereits oben beschrieben, zubereiten.
Sobald die Gewürze 15 Sekunden im Ghee gebraten wurden fügst du direkt das Gemüse hinzu. Alles zusammen lässt du circa 2 Minuten anbraten und fügst dann heißes gekochtes Wasser hinzu.
Dies lässt du köcheln bis das Gemüse gar ist. Hier richtet sich die Zeit nach dem von dir verwendeten Gemüse.
Mit Salz abschmecken und servieren.
Wie gesagt, diese Rezepte sind nicht nur für die Fastenwoche, sondern die kannst du auch sonst sehr gut als leichte und sehr gut verdauliche Rezepte verwenden.
Also vielleicht magst du dich mal etwas mehr mit Ayurveda beschäftigen, ich kann dich nur dazu einladen.
Es folgt von mir auch bald ein neuer Blogbeitrag zu einem Ayurvedischen Buch, welches ich gerade lese. Wenn es gut für Einsteiger geeignet ist, dann werde ich es dir auf jeden Fall hier ans Herz legen.
So dann, ab an den Herd und schmecken lassen. ;)
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